„Neuschönefeld existiert seit dem Jahr 1838, allwo der Zimmermeister Wolfgang Schlauchershoch in Volkmarsdorf sich einen Bauplatz kaufte (…). Im Jahr 1843 waren bereits 15 Häuser aufgebaut.“ (Moritz Weißbach, 1889)
ZUG um ZUG
Mitte des 19. Jahrhunderts zieht der Eisenbahnbau Investoren in die östlichen Vororte von Leipzig. Sie kauften landwirtschaftliche Flächen auf, verdrängen bäuerliches Leben und errichten am Reißbrett ein dicht bebautes Stadtviertel.
Arbeitsplätze und billige Wohnungen ziehen einfache Leute aus dem Umland und ganz Deutschland in das Viertel um die Eisenbahnstraße. Eisenbahn, Baustellen und Gelegenheitsjobs bieten die Chance zum Aufstieg.
So entsteht eine von Arbeitern geprägte Ankunftsstadt, die bald mit dem nahen Leipzig zusammenwächst. Schlechte Wohnverhältnisse, Prostitution und Jugendbanden sorgen für einen zweifelhaften Ruf. Für viele ist das Viertel nur ein Sprungbrett in ein neues Leben und bessere Viertel der Stadt.